VERSPÄTET AM HAUSE HUCHELS / RETARDÉ À LA MAISON HUCHELS / LATE AT THE HUCHELS HOUSEVerspätet, die Ankunft
am Hause Huchels,
der Kahlschlag der Kiefern
hatte begonnen.
Das Heim des Winterpsalmisten
stand leer, er war
vom Eis ausgestoßen.
Der es nach ihm bezog, sein fröstelnder Freund
mit dem weißen Haar,
der die Tropenluft liebte,
wenn sie zwischen blühenden Büschen stand,
hielt im Gespräch
mit der knurrigen, zahnlos grinsenden
beinarmen Alten
vom märkischen Dorf,
die Harz abzapfte,
solang die Kiefern noch standen.
Ich ging auf sie zu: ihr Lächeln
flüchtig skizziert und
entrückt. Die Sägen
fern, hinterm Vorhang
des Grüns.(Roland ERB: Trotz aller feindlichen Nachricht. Poetenladen 2014)
………………………………….
RETARDÉ À LA MAISON HUCHELS
Arrivée tardive
à la maison de Huchel,
la coupe à blanc des pins
avait commencé.
La maison du psalmiste d’hiver
était vide, il avait été
chassé par la glace.
Celui qui lui succéda, son ami frissonnant
aux cheveux blancs,
qui aimait l’air des tropiques,
lorsqu’il se trouvait parmi les buissons fleuris,
s’arrêta dans sa conversation
avec la vieille femme pauvre en jambes
grinçante et édentée
du village de la Mark Brandenbourg,
qui a tapoté de la résine,
tant que les pins étaient encore debout.
Je me suis approché d’elle: son sourire
furtivement esquissé et
enlevés. Les scies
lointaines, derrière le rideau
de la verdure.(Roland ERB : Malgré toutes les nouvelles hostiles. Poetenladen 2014)
…………………………………LATE AT THE HUCHELS HOUSE
Delayed, the arrival
at Huchel’s house,
the clear-cutting of the pines
had begun.
The Home of the Winter Psalmist
stood empty,
rejected by the ice.
The one who took after him, his shivering friend
with the white hair
who loved the tropical air
when he stood among flowering bushes,
held forth in conversation
with the grumpy, toothlessly grinning
old woman
from the Mark Brandenburg village,
who tapped resin,
while the pines were still standing.
I walked towards her: her smile
fleetingly sketched and
enraptured. The saws
far away, behind the curtain
of green.(Roland Erb: Despite all the hostile news. Poetenladen 2014)
trad. M. M. Biela
DIE GRÖSSEREN BLÄTTER / FRUNZELE MAI MARI / THE LARGER LEAVESWie dein Gesicht welkt dahin
in der kalt feuchten Nacht!
Ich ahne die größeren Blätter,
sie trennen von Baum sich langsam
und schweben herab
wie spähende Vögel.
Sie lassen sich nieder
ins Schwarzblau des Wegs.
Ich spür, wie sie beben,
die PorenRoland ERB
……………………….
FRUNZELE MAI MARI
Cum se ofilește fața ta
în noaptea rece și umedă!
Simt frunzele mai mari
se desprind încet de copac
și plutesc în jos
ca niște păsări care trag cu ochiul.
Se așează
în albastrul-negru al cărarii.
Simt cum tremură,
porii………………………
THE LARGER LEAVES
How your face withers away
in the cold damp night!
I sense the larger leaves
they are slowly separating from the tree
and floating down
like peeking birds.
They settle down
into the black-blue of the path.
I feel them trembling,
the porestrad. M. M. Biela
FRAU AM NÄCHTLICHEN FENSTER / WOMAN AT THE NIGHT WINDOW / FEMEIE LA FEREASTRA IN NOAPTEDeine Ängstigung – bitteres Wangen –
einziehn, das dumpfe Sausen im Ohr,
wenn du lauschst in die Nacht.
Ein langes Zischen sehr fern, ein Rattern –
glühender Zug, der die Nacht zerfetzt?
Zweifel gräbt sich in die dürstende Haut.
Ohne des Feuermohns Male,
die seine Ankunft dir einprägt,
klammerst du sich an den sinkenden Abend,
Zeiten verschüttetes Wort.Roland ERB
…………………
WOMAN AT THE NIGHT WINDOW
Your fear – bitter cheeks-
draw in, the dull roaring in the ear,
when you listen into the night.
A long hissing far away, a rattling –
a glowing train shreds the night?
Doubt digs into the thirsty skin.
Without the fire poppy’s mark
that its arrival imprints on you,
you cling to the sinking evening,
or the spilled word.……………………….
FEMEIE LA FEREASTRA IN NOAPTE
Frica ta – obrajii amari –
inspira adanc, bâzâitul surd din ureche,
în timp ce asculți în noapte.
Un șuierat lung, foarte departe, un zăngănit…
un tren strălucitor care sfâșie noaptea?
Îndoiala se înfige în pielea însetată.
Fără semnul macului de foc
pe care sosirea sa ți-l imprimă,
te agăți de seara care se scufundă,
ori cuvântul varsat.
trad. M. M. Biela
EINWAND / OBIECŢIE / OBJECTION
In dem Jahr, als die Birnen frühzeitig braun waren
unter der Schale,
sagtest du: Wir sind doch auch so,
und es kann gar nicht anders werden
in der Dürre, im Regen zur Unzeit.
Du trugst einen tiefblauen Rock, man sah
deine jungen Knie,
wenn du gingst. Du hattest
diese Stimme, die sehr
an gesprungene Glocken erinnert.
So dass ich mich dennoch fragte,
warum jene Birnen so braun.
Roland ERB………………………..
OBIECŢIE
Anul în care perele au fost maron devreme
sub coaja,
ai spus: așa suntem și noi
si nu poate fi altfel
pe secetă, pe ploaie prematura.
Purtai o fustă de un albastru intens,
genunchii tăi tineri se vedeau
cand mergeai. Aveai
acea voce
care aminteste de clopotele sparte.
Așa că m-am tot întrebat
de ce perele alea erau atât de maronii.…………………………
OBJECTION
The year when the pears were brown
under the skin at an early stage,
you said: We are like that too
and it can’t be any different
in the drought, in the untimely rain.
You wore a deep blue skirt,
your young knees showed
when you walked. You had
that voice very
reminiscent of cracked bells.
So that I still wondered
why those pears were so brown.
trad. M. M. Biela
DIE BEOBACHTUNG / OBSERVATIA / THE OBSERVATIONDu, diese Geste
des Zigaretteanzündens,
als gäb es nur das,
wenn etwas hell, etwas finster,
wenn etwas unwiderruflich vorbei.
Du, diese Geste, die Geste,
als gäb es nur das, ach
als gäb es nur das!Roland ERB
…………………..
OBSERVAȚIA
Tu, acest gest
de a aprinde o țigară,
de parca asta ar fi tot ce există,
când ceva luminos, ceva întunecat,
când ceva s-a terminat irevocabil.
Tu, acest gest, gestul,
de parca asta ar fi tot ce există, ah
de parca asta ar fi tot ce există!…………………..
THE OBSERVATION
You, this gesture
of lighting a cigarette,
as if that’s all there is,
when something light, something dark,
when something is irrevocably over.
You, this gesture, the gesture,
as if that’s all there is, ah
as if that’s all there is!
trad. M. M. Biela
FEDERBALL / BADMINTONGrasgrüne Federn, Herz,
hüpfender Ball in der Luft,
ein selbsttrunkenes Lächeln leicht
anschwillt, verstummend bald.
Sterbender Glocke gleich, jäh
abbricht der Klang.
Still
fallen die Federn, schwarz,
abwärts vom Spielball, das Herz
berstend plötzlich, der Schnitt
im Strom des brennenden
Bluts,
von Insel zu Insel gesandt.
Sammelst die Federn auf,
suchst ein Spiel.
ROLAND ERB…………………..
BADMINTON
Pene verzi ca iarba, inimă,
minge săltăreata în aer,
un zâmbet imbatat de sine usor
umflat, dispărând în curând.
Echivalent cu un clopot muribund, brusc
sunetul se întrerupe.
In liniște
cad penele, negre,
jos de pe mingea de joc, inima
izbucnind brusc, tăietura
în fluxul de sange
arzator,
trimis din insulă în insulă.
Strânge penele,
caută un joc.
…………………..BADMINTON
Grass-green feathers, heart,
bouncing ball in the air,
a self-intoxicated smile slightly
swelling, soon fading away.
Like a dying bell, abruptly
the sound breaks off.
Quiet
fall the feathers, black,
down from the cue-ball, the heart
bursting suddenly, the cut
in the stream of the burning
blood,
sent from island to island.
Collect the feathers
look for a game.
trad. M. M. Biela
AUS EINER EPISTEL / FROM AN EPISTLE / DINTR-O EPISTOLĂ
… dass die Nähte nicht springen, wer sagt es uns denn,
dies Tuch, so straff über Gründe gespannt,
ein bunt gewürfelter Fetzen.
In den Nächten hier (blasser Sternbilder Wehn,
fernes Bollern woher, nasses Heu, das nicht riecht)
denke ich nichts Bestimmten, lasse Gedanken
treiben, die kehrn bald unverrichteter Dinge zurück.
Auch du scheinst unendlich fern für sie,
ich ahne dich hinter zerklüfteten Bergen,
womöglich läufst du mit jungen Gelenken, gespanntem
Sehnen und fest entschlossenem Blick,
wohin du heut glaubst.
Schön diese Schritte, ich neide sie dir,
den tänzelnden Gang über unerforschtes Terrain.
Und schon zieht ein eherner Tag herauf
mit Donnerkeilen und Sonnen –
In die zerklüftete Landschaft
schickt er vielleicht
einen Fetzen Wind.
ROLAND ERB………………..
FROM AN EPISTLE
… so that the seams do not jump, who’s to tell us,
this cloth stretched so tightly over the ground,
a motley rag.
In the nights here (pale constellations wafting,
where from a distant rumbling, wet hay that smells not)
I think nothing in particular, let the thoughts
drift, they soon return empty-handed.
You too seem infinitely distant to them,
I sense you behind craggy mountains,
perhaps you run with young joints, strained
tendons and a resolute gaze, there
where you believe to be today.
Beautiful these steps, I envy them
the prancing walk over uncharted territory.
And already a brazen day is approaching
with thunderbolts and suns –
Into the rugged landscape
it might send
a wisp of wind.
trad. M. M. Biela
DICHTERPORTRÄT / POET PORTRAIT / PORTRET DE POETEin Zeichner hat ihn so skizziert,
da fängt er bei den Hüften an,
ein schmaler Leib aus wenig Strichen,
die Schultern rund, der Hals steigt daraus auf,
das breite Kinn, um das sich eine Binde schlingt
breit weiß, und die verhüllt den Mund.
Bis dann die Augen und die Nase,
das Haar, so spärlich, grau, ihn zeigen wie bekannt.
Glutvoll die Augen, dicht die Brauen drüber, doch
stets irrt der Blick nach unten ab
zur Binde.
Die Binde weiß, des Ohnemund, des Sehers?
Die Binde, ihm zur Strafe angelegt?
Der Zeichner schweigt davon, der Dichter –
ROLAND ERB……………….
POET PORTRAITA draftsman sketched him like this,
starting at the hips,
a narrow body of few strokes,
the shoulders round, the neck rising from it,
the wide chin with a bandage wrapped around it
wide and white, covering the mouth.
Until the eyes and the nose,
the hair, so sparse, gray, show him as known.
The eyes full of fire, the eyebrows are thick, but
the gaze always wanders downwards
to the bandage.
The white bandage of Ohnemund, the seer?
The bandage, put on him as punishment?
The draftsman is silent about it, the poet –……………….
PORTRET DE POET
Un desenator l-a schițat așa,
el începe de la șolduri,
un corp îngust din câteva linii,
umerii rotunzi, gâtul ridicându-se,
bărbia lată în jurul căreia este înfășurat un bandaj
larg si alb, care acoperă gura.
Până la ochi și nas,
părul, atât de rar, cărunt, il arata asa cum il cunoastem.
Ochii plini de foc, sprâncenele sunt dese, dar
privirea rataceste mereu în jos
spre bandaj.
Bandajul alb al lui Ohnemund, clarvăzătorul??
Bandajul, pus ca pedeapsă?
Desenatorul nu vorbeste despre asta, poetul –trad. M. M. Biela
ADIEU / ADIEU / ADIOIch will
dich umatmen
ein letztes Mal
behutsam, bevor
unsere Klingen
schartig aneinander werden.
Hier,
in dem schwarzen,
kalten
Stachel-
drahtverhau.ROLAND ERB
……………..
ADIEU
I want to
carefully
breathe around you
one last time
before
our blades become
jagged together.
Here,
in the black
cold
barbed
wire enclosure.………………
ADIO
Vreau
sa respir atent
in jurul tau
o ultimă oară
înainte ca
lamele noastre
sa se loveasca.
Aici,
în incinta
neagra
si rece
de sârmă ghimpata.
trad. M. M. Biela
AN HÖLDERLIN / CĂTRE HÖLDERLIN / TO HÖLDERLINLeb du in deinem dröhnenden Haus Sprache,
geh taumelnd unter den Bäumen dahin
bei heiterer Stimmung, lieblichen Lüften.
Auch steig zurück in den Turm, die düstern
Gedanken.
Heut soll dir nichts mehr geschehn. Da oben
erwarten wir dich, die Stummen.ROLAND ERB
………………..CĂTRE HÖLDERLIN
Trăiești in casa hohotitoare a limbajului tau,
du-te clătinindu-te sub copaci
într-o dispozitie veselă, aer încântător.
Urcă, de asemenea, înapoi în turn, gandurile
sumbre.
Nu ți se va mai întâmpla nimic astăzi. Acolo sus
te asteptam, tacerea.
………………TO HÖLDERLIN
You live in your roaring language house,
go staggering under the trees
in a cheerful mood, lovely air.
Also climb back into the tower, the gloomy
thoughts.
Nothing more shall happen to you today. Up there
we are waiting for you, the silence.
trad. M. M. Biela
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